Allgemein / Vom Blitz getroffen – Carriere spaltet Kleist

Heinrich von Kleist, Mathieu Carrière und Dieter Heimböckel im Deutschen Schauspielhaus, Hamburg am 4. Dezember um 19.30 im Marmorsaal.

Mathieu Carrière ist seit vierzig Jahren von Kleist besessen. Im Alter von zwanzig Jahren – Carrière studierte bei Gilles Deleuze in Paris – schrieb er seinen ungewöhnlichen, leidenschaftlichen Essay »Für eine Literatur des Krieges, Kleist«. Darin spürt er die besondere Kinetik der Kleistschen Sprache in der Unrast auf, die kennzeichnend war für dessen Leben. Kleist, der »unaussprechliche Mensch«, hatte keinen festen Wohnsitz, war Stotterer, Spracherfinder, Spezialist für das Unbewusste, krankhaft ehrgeizig, manisch depressiv.

Carrière wird sich erzählend und spielend den weniger bekannten Seiten im Leben dieses ebenso modernen wie unzeitgemäßen Dichters nähern. Ihm zur Seite steht der Literaturwissenschaftler und Kleistforscher
Dieter Heimböckel. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach einem politischen Ansatz, sich mit Kleist, dem Dichter in Zeiten des Umbruchs, heute, in Zeiten des Umbruchs, auseinanderzusetzen. Hier neigen sich
also keine Pilger vor dem Piedestal des Klassikers, um ihm aus kalendarischen Gründen ihre Reverenz zu erweisen. Ein Beitrag zum Kleistjahr zwischen Vortrag und Performance.

Am 4. Dezember um 19.30 im Marmorsaal

Presseberichte zu Kleist und Mathieu Carrière:

21.10.2011 – 3SAT – „Der gehemmte Fluss – Der stotternde Heinrich von Kleist“
09.11.2011 – Tageblatt – „Konsequent und abtrünnig“ (PDF)
03.11.2011 – volksfreund.de „Drei Fragen an … den Schauspieler und Kleist-Kenner Mathieu Carrière“
10.11.2011 – Luxemburger Wort – „Ungesagtes und Unaussprechliches“ (PDF)
21.11.2011 – Tageblatt – „Kleist zwischen Risiko und Konsequenz“ (PDF)